Nackt und ohne Filter: Corona Update

Dem Anlass entsprechend nackt & ohne Filter. 


Ich hab mich entschieden ganz direkt und offen allen zur Verfügung zu stellen, was ich momentan durchdenke und durchlebe. Jede:r ist sein/ihr eigenes Zuhause. Wie es gerade so geht, hängt viel davon ab, wie stabil wir zu stehen vermögen ohne eine sichere Existenz oder gar in der Sicherheit der (kapitalistischen) Existenzlosigkeit. Wieviel meines Wohlbefindens hängt an Sicherheit und gar Geld? Und für viele ist Arbeit mehr als Broterwerb: Ablenkung, eine Quelle für Selbstwert und Bestätigung, Sozialkontakt, Tagesstruktur. 

Ich hasse diesen Hashtag #staythefuckhome. Stay the fuck alone with anxiety and Arbeitslosigkeit. Klar, wir alle haben verstanden, dass das Gebot der Stunde ist, zuhause zu bleiben. Keine Frage! Einige von uns stellt das vor Existenzfragen und -ängste, anderen in Festanstellung geht da schneller ein #staythefuckhome über die Lippen. Ich finde es gerade jetzt fatal, wenn wir mit übertrieben unhöflichen Hashtags unsere Privilegien nicht mehr reflektiert kriegen. 


Wenn Du derzeit eine Arbeit hast, der Du nachgehen kannst und die Du wahrscheinlich nicht verlierst wegen Corona, bist du („the fuck“) privilegiert. Also lasst uns mal über #pleasestayhome nachdenken und darüber, dass es bei Auftrittsverboten zeitgleich (!) Nothilfen für Menschen geben muss, die sonst keine Miete zahlen können. Kleinen Künstler:innen und Clubs helfen Entschädigungen in 6 Monaten und Kredite nicht. Viele (die Autorin inbegriffen) von uns haben auch ihre Nebenjobs in der Branche, arbeiten als Tontechniker:innen, Kellner:innen und Veranstalter:innen. Und wer zur Hölle hätte erwartet, dass eine ganze (und noch viele andere) Branche von heute auf morgen kollabiert? 


Bitte seid an erster Stelle solidarisch und erst an zweiter Stelle mit dem erhobenen Zeigefinger unterwegs. #staythefuckkind #staythefuckunited #staythefuckawareofyourprivileges oder so.
💕





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