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Es werden Posts vom März, 2020 angezeigt.

Salt Salt Salt! Das erste Corona Baby

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Freund:innen! Guten Morgen! Heute mit Musik! Vor ungefähr 10 Tagen hab ich Euch eröffnet, dass ich die coronal virale Phase damit verbringen möchte, mit Bodo neue Musik zu produzieren. Gestern war es so weit und wir haben als  SALT SALT SALT  unser erstes Ergebnis in die Welt entlassen.  OKLAHOMA ist unsere erste Single zu NEED TO PRACTICE BURNING THINGS einer 5 Track EP, die in Bälde erscheint. Homerecording ist das Wort der Stunde (Sorry Nachbarn!).  Nutzt die Lücke und fangt einfach an. Es tut so gut, sich gerade jetzt in etwas ganz tief zu vergraben.   Um was geht's in OKLAHOMA? D arum, dass man unerwartet all das erreicht hat, was man als Traum abgetan hatte und dass man nun am Ende seiner Träume noch so viel Leben übrig hat und keinen Plan was damit werden soll. Ich habe mir vorgestellt wie das wäre, wenn wir irgendwann nicht mehr so verdammt hart für all das arbeiten müssten. Das ist das Ergebnis in Tönen. Das Video entstand am Göttinger Kehr. Und weil einige gefragt

Corona Chronicles: Segnungen dieser Tage

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Guten Morgen Freund:innen an den Endgeräten.  Während ich völlig orientierungslos bin, welcher Tag heute ist, stellt sich Dankbarkeit für die Segnungen dieser Zeit ein:  1. Ausschlafen! Normalerweise ist die Zeit zwischen Weihnachts- und Osterferien für Eltern schulpflichtiger Kinder ein dauerübermüdetes Desaster, wo man sich von Wochenende zu Wochenende hangelt.  Und Corona lässt mich den „Normalzustand“ fragen: muss das alles sein?  Warum glauben wir so fest daran, dass frühes  Aufstehen zu mehr Effizienz führt?  2. Community: habe den gestrigen Abend mit zwei Freunden beim Videochat Bier verbracht (nice!) und die Frequenz von gemeinsamen, selbst gekochten Mahlzeiten hier zuhause steigt an. (Mittags Pommes auf dem Balkon frittiert (Grüße an die Nachbarn) und Abends türkische Linsensuppe). 3. das Gefühl endloser Zeit: seit meinen teenage days hatte ich nie mehr das Gefühl alle Zeit der Welt zu haben, dass Zeit endlos zu meinen Füßen läge. Ich komme an in Slow Motion, stri

Ist das systemrelevant oder kann das weg?

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Guten Morgen. Dinge, an denen sich nichts geändert hat: Kaffee im Bett. (Ja, immer noch Bohnenkaffee...). Vor lauter Langeweile bemale ich meine Kaffeetassen mit misanthropischen Sprüchen. Nebenbei bastelt hier jede:r an einer Platte, mit der wir uns durch die Krise singen. Es tut so gut, beschäftigt zu sein.  Wenn die Flucht in Geselligkeit kaum noch möglich ist, muss man ja irgendwohin mit all dem, auf was man (bei sich selbst) zurückfällt. Für die Zeit, wo wir an Aufnahmen  schrauben und uns dann von Zimmer zu Zimmer mit den Ergebnissen überraschen, kann ich alles virale vergessen.  Dazwischen fallen mir Fragen von der Decke auf den Kopf: wie lange wird es dauern, bis ich wieder ein Konzert spielen kann? Welche meiner Lieblingsläden wird es dann nicht mehr geben? Ehrlich gesagt, haben mir Angelas Worte da nicht wirklich weitergeholfen. Naja es gibt jetzt wichtigere Dinge als Kultur. Ja? Mmh. Ich stelle dieser Tage fest, wie systemrelevant für mich Kultur doch ist. Klar, ich

Coronicles: EP Projekt mit Bodo SALT SALT SALT

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Coronicles:  Heute haben Bodo + moi angefangen eine englische EP aufzunehmen. Wenn das Leben dir Zitronen zuwirft (z.B. auf deinen Pullover), musst du eben Limonade daraus machen. So oder so ähnlich sagte das Alf mal auf einer Hörspielkassetten, die ich Mitte der 90iger Jahre von meinem Bruder geklaut habe.  Wir vergraben uns in die (Indie) Kunst, damit das Corona weniger weh tut. Vielleicht findest du auch etwas, in was du dich so lange vergraben kannst bis dieser Wahnsinn wen igstens etwas langsamer dreht.  Mir setzt die soziale Isolation mächtig zu. Ich vermisse meine Lieblingskneipe  Nörgelbuff  auf‘n Montag, die Gespräche, die ich Menschen in der  Musa  aufdränge zwischen meinem Proberaum und den anderen Etagen, Freund:innen, die spontan auf einen Tee vorbeikommen, rauszufahren, wohin, wo ich noch nie war und meine Lieder zu trällern.  Ich bin sehr dankbar und privilegiert, nicht gänzlich alleine in socially distanced Zeiten abhängen zu müssen und ich denke an alle, di

Coronicles: Ab zum Amt

Heute hab ich die Höhle verlassen und auf zur Agentur für Arbeit.  Aus einem sozialversicherungspflichtigen Job hab ich noch Anspruch. Ein Privileg, dessen ich mir bewusst bin. Das ist eine Ermutigung für alle Kolleg:innen, denen es schwer fällt, diesen Schritt zu gehen.  Egal ob ALG 1. oder 2. Klasse: geht dahin und checkt ob Ihr Anspruch habt, bevor sie alle schließen.  Eure Kunst ist nicht weniger wert, weil gerade keine Kohle dafür fließt. Ganz im Gegenteil: gerade jetzt bra uchen Menschen Eure Kunst als Anker und Ablenkung, zur inneren Zombiebekämpfung & Ermutigung. Schämt Euch für nix, schon gar nicht für Dinge, für die Ihr nicht könnt. Gerade wenn die Umstände bescheiden sind, müsst Ihr großzügig sein und Euch gut um Euch kümmern. ALG zu beantragen ist eine Form davon. Dafür ist es da und dafür zahlen wir alle reichlich Steuern im Normalbetrieb. Niemand profitiert davon, wenn Ihr Euch jetzt nicht gut um Euch selbst kümmert. Und danach: seid laut, seid präsent und geb

Nackt und ohne Filter: Corona Update

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Dem Anlass entsprechend nackt & ohne Filter.  Ich hab mich entschieden ganz direkt und offen allen zur Verfügung zu stellen, was ich momentan durchdenke und durchlebe. Jede:r ist sein/ihr eigenes Zuhause. Wie es gerade so geht, hängt viel davon ab, wie stabil wir zu stehen vermögen ohne eine sichere Existenz oder gar in der Sicherheit der (kapitalistischen) Existenzlosigkeit. Wieviel meines Wohlbefindens hängt an Sicherheit und gar Geld? Und für viele ist Arbeit mehr als Broterwerb: Ablenkung, eine Quelle für Selbstwert und Bestätigung, Sozialkontakt, Tagesstruktur.  Ich hasse diesen Hashtag #staythefuckhome . Stay the fuck alone with anxiety and Arbeitslosigkeit. Klar, wir alle haben verstanden, dass das Gebot der Stunde ist, zuhause zu bleiben. Keine Frage! Einige von uns stellt das vor Existenzfragen und -ängste, anderen in Festanstellung geht da schneller ein #staythefuckhome über die Lippen. Ich finde es gerade jetzt fatal, wenn wir mit übertrieben unhöflichen Hasht